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Wirkungsfeld der Arbeitsagogen und der Arbeitsagoginnen

Beruflich bin ich ein systemischer, situativer, partizipativer und kooperativer
diplomierter Arbeitsagoge IfA
ich folge damit der Begabungen meines „inneren Rufes.“

Was macht ein Arbeitsagoge oder eine Arbeitsagogin
Erklärungsvideo zur Arbeitsagogik – klicken Sie auf das Bild

Quelle: YouTube – vas-arbeitsagogik.ch


Arbeitsgebiet
Die Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen fördern und erhalten die Entwicklung ihrer Klientinnen und Klienten über die Arbeit. Zu ihren Klientinnen und Klienten gehören Menschen, deren Zugang zur Arbeitswelt aus verschiedenen Gründen erschwert ist, z. B. Menschen mit einer psychischen oder physischen Beeinträchtigung, Menschen im Strafvollzug, Menschen mit einer Suchtproblematik, Menschen mit Migrationshintergrund, Jugendliche mit Unterstützungsbedarf, Stellensuchende, Sozialhilfebezüger/innen etc. Die Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen arbeiten vorwiegend in Institutionen und Organisationen, die auf die jeweilige Klientengruppe spezialisiert sind, sowie gleichermassen in Unternehmen im Arbeitsmarkt, die entsprechende Klientengruppen beschäftigen. Sie begleiten marktorientierte Arbeitsprozesse unter Berücksichtigung der individuellen Ressourcen und Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten und leiten Gruppen von Klientinnen und Klienten.

Wichtigste berufliche Handlungskompetenzen
Die Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen unterstützen und befähigen Klientinnen und Klienten kooperativ darin, sich selbst zu vertreten, ihr Potenzial zu erkennen, sich einzubringen und Lösungen zu finden. Sie führen Abklärungen zur Standortbestimmung durch, legen gemeinsam mit den Klientinnen und Klienten individuelle Fördermittel fest und werten sie zusammen aus. Sie leiten die Klientinnen und Klienten am Arbeitsplatz an und richten diesen bedürfnisgerecht ein. So unterstützen Sie die individuelle Entwicklung der Klientinnen und Klienten. Als Mitglied einer Produktions- und Dienstleistungseinheit geben die Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen ihr Agogik-Wissen dem Team, bestehend aus anderen Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen sowie weiteren Fachpersonen z. B. produktive Mitarbeiter, weiter.

Die Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen verfügen über ausgewiesene Kompetenzen in der Begleitung von Menschen mit Unterstützungsbedarf. Spezielles Augenmerk liegt dabei auch auf dem Leiten von Gruppen von Klientinnen und Klienten; so stellen sie die Arbeitsfähigkeit in der Gruppe sicher, klären Konflikte und leiten Gruppenbesprechungen. Zudem nehmen sie die Einsatzplanung und Instruktion der Gruppe vor und führen bei Bedarf Schulungen durch.

Die Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen bewegen sich professionell im Spannungsfeld von Wirtschaft, Produktion, genauer gesagt Dienstleistungserbringung, im Einklang mit den Zielen und Ressourcen der Klientinnen und Klienten und der Fördermassnahme, genauer gesagt des Entwicklungsauftrags. In Zusammenarbeit mit den Klientinnen und Klienten entwickeln sie geeignete Hilfsmittel für anstehende Arbeiten und optimieren die Vorgehensweisen bei Instruktionen etc. Die Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen tragen zum Akquirieren von neuen Aufträgen aktiv bei und stellen deren Abwicklung sicher. Sie erstellen Offerten und entwickeln Ideen für neue Produkte und Dienstleistungen in ihrem Arbeitsbereich für externe Kundinnen und Kunden.

Die Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen arbeiten konstruktiv mit verschiedenen Anspruchsgruppen zusammen, nehmen am Fachaustausch in interdisziplinären Teams teil oder arbeiten in interdisziplinären Projekten zur Entwicklung und Überarbeitung von institutionellen Prozessen mit.

Die Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen zeichnen sich durch einen bewussten Umgang mit den eigenen Ressourcen aus und gestalten die Beziehungen im beruflichen Kontext professionell. Sie beobachten Trends in ihrem Arbeitsbereich und geben gezielt Impulse zur Förderung von Innovationen im eigenen Arbeitsbereich.

Berufsausübung
Die Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen arbeiten in der Regel im Team, wobei ihre Funktion das Führen einer Gruppe von Klientinnen und Klienten ist. Ihr Arbeitsumfeld ist komplex, sie arbeiten mit verschiedenen Anspruchsgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, wie den Klientinnen und Klienten, Angehörigen, weiteren Fachexpertinnen und -experten, zuweisenden Stellen, Kostenträgerinnen und Kostenträgern, Dienstleistungs- und Produktionskunden und -kundinnen sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern zusammen. Diese verschiedenen Bedürfnisse müssen sie individuell ausbalancieren und professionell mit Zielkonflikten umgehen. Die arbeitsagogische Arbeit mit den Klientinnen und Klienten und die Förderung deren Entwicklung im Hinblick auf einen Eintritt in die Arbeitswelt, den Erhalt der Fähigkeiten, die Stabilität und Kontinuität in Bezug auf Arbeitsqualität und -quantität oder auch die Unterstützung während einer Abwesenheit (im Falle einer Krankheit beispielsweise) stehen dabei stets im Zentrum.

Beitrag des Berufs an Gesellschaft, Wirtschaft, Natur und Kultur
Arbeit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor nicht nur einer gesunden Wirtschaft, sondern durch ihren sinnstiftenden und gesundheitsförderlichen Charakter auch auf gesellschaftlicher Ebene. Die Arbeitsagogen und Arbeitsagoginnen leisten mit ihrer Arbeit einen wesentlichen Beitrag hierzu. Ihre Klientinnen und Klienten sind eingebunden in den Arbeitsprozess und können ihren individuellen Beitrag leisten. In der Arbeit achten sie auf einen sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen und der Umwelt.

Quelle aus: Entwurf Wegleitung zur Prüfungsordnung Arbeitsagogin / Arbeitsagoge
mit eidgenössischem Fachausweis (Stand 04.07.2019)