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Die eigene Berufsidentität entwickeln

Zu meinen allgemeinen Rechten und Pflichten gehören unter anderem;
es ist selbstverständliche Pflicht jedes Angestellten, die Ziele der Institution zu fördern, Verbesserungen vorzuschlagen, Missstände zu melden, den Betrieb vor Schaden zu schützen und für eine möglichst ökonomische Betriebsführung besorgt zu sein. Im Zentrum aller Anstrengungen stehen die Belange der Klienten gemäss Betriebszielsetzungen und Stellenbeschreibungen. Die Institution schützt die Würde und die Gesundheit der Angestellten am Arbeitsplatz.

Was lässt die Identität, als Arbeitsagoge im Beruf finden und entwickeln?
Ich habe, die meine Berufsidentität gefunden,
durch situative, individuelle, emphatische Wahrnehmung und Bestätigung
meiner täglichen Begegnungen in der Erwerbsarbeit, mit Menschen
und der Spieglung und Reflexion, derer und meiner selbst – RK

Am Anfang meiner arbeitsagogischen Ausbildung wurde ich immer mehr damit konfrontiert, dass man genau zu wissen hat, was es benötigen würde, um die Klienten zu fördern und zu fordern. Damals stellte ich fest, dass manche und auch viele im Arbeitsteam, das Wort fördern ausblendeten und nur das Wort fordern widerspiegelten.

Ich war sehr überrascht, dass die Auslegung vom sozialen Verhalten, im arbeitsagogischen Miteinander und Füreinander, so facettenreich zelebriert wurde. Ich fühlte zunehmend, dass ich mich anzupassen habe. - an die bestehenden Normen

Dies ist für mich nicht so leicht möglich, 
weil ...

  1. ich ein hochsensibel talentierter und mit emotionaler Intelligenz energiegeladener Macher bin
  2. ich den Umgang gewohnt bin, mit der Gruppendynamik und dem Aussenseiter
  3. mein innerliches Ziel es ist, die Klienten zu fördern, wenn sie das wünschen und möchten
  4. ich es vertrete, dass es bei der Berufsidentität immer um den Kernauftrag meines gewählten Berufes geht und welche Rolle ich darin einnehme. Ausserdem, welches Menschenbild und welche Motivation bestärkt mich innerlich wirklich
  5. ich mich reflektiere und ich andere reflektiere, um Klarheit im Handeln zu ermöglichen, um daraus zu lernen
  6. ich den positiven Effekt vertrete, dass ich nie ausgelernt habe. Ich vertrete auch meine inneren Werte nach Aussen, die mein bio-psycho-soziales Wesen ausmacht und aus meinem Wissen und meinen Erfahrungen besteht
  7. ich authentisch und einfach Mensch bin – wie ich bin und nicht wie sie mich haben wollen

Deshalb orientiere ich mich nicht nur an formellen und informellen Normen, was mehrheitlich der einfachere Weg für manche und viele, sein kann – ich lebe meine Berufsidentität und dadurch meine persönliche Identität.

Um meine Identität bei meiner täglichen Arbeit zu festigen, identifiziere ich mich deshalb an Grundsätzen, ohne zu werten oder zu bewerten, sondern um zu entdecken – vier dieser Grundsätze überwiegen bei mir, in allen Bereichen jederzeit und vorrangig:

  1. Wertschätze und begegne dem z. B. Verwaltungsratspräsidenten
    genauso wie jedem anderen Menschen z. B. einem Obdachlosen
  2. Fordern geht jederzeit, aber fordere nur etwas,
    was du auch bereit bist, als Erstes zu geben.
  3. Es gibt kein > oder < aber auch nicht ein ≠
  4. Versuche ein Problem zu lösen, mit deinem Geist, mit deiner Seele und deinem Körper

Die arbeitsagogische Grundhaltung

Allgemein

  • Orientierung am humanistischen Menschenbild
  • Jeder Mensch ist eine individuelle Persönlichkeit und daher einzigartig und unverwechselbar
  • Der Mensch wird als ganzheitliches Wesen betrachtet, welches von Natur aus gut ist
  • Jeder Mensch verfügt über Fähigkeiten und Ressourcen und ist somit lern- und entwicklungsfähig
  • Jeder Mensch wird als gleichwertig und gleichberechtigt als Mitglieder unserer Gesellschaft wahrgenommen
  • Die Würde des Menschen ist unantastbar
  • Der Mensch hat das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung, Selbstbestimmung, nach Wertschätzung, nach sozialer Anerkennung, nach Sicherheit sowie nach der Befriedigung von Grundbedürfnissen, dies darf respektiert werden

Mit der ICH Haltung, die zur WIR Gemeinschaft führt

  • Ich übernehme offen, flexibel und engagiert Verantwortung
  • Ich kenne meine Stärken und Schwächen, entwickle mich weiter und hole bei Bedarf Unterstützung
  • Ich bin authentisch
  • Ich begegne meinem Gegenüber empathisch und nehme seine Individualität wohlwollend an
  • Ich traue meinem Gegenüber zu, in seiner Aufgabe und Rolle das Beste zu geben
  • Ich packe Konflikte an, bin kompromissbereit und trage zu einer fairen Lösung bei
  • Ich pflege einen aktiven, konstruktiven und wertschätzenden Austausch
  • Ich trage zu einem offenen und humorvollen Umgang bei
  • Ich bin offen für Neues und leiste konstruktive Beiträge zur Weiterentwicklung
  • Ich leiste einen aktiven Beitrag für eine vertrauensvolle und wertschätzende Führungsbeziehung
  • Ich kommuniziere offen und ehrlich
  • Ich gebe offene, kritische und positive Feedbacks
  • Ich vertraue Menschen in Situationen, in denen sie mich fordern und fördern
  • Ich nehme meine Mitverantwortung und Partizipation im Sinne von Teilhaben und im Rahmen meiner Aufgabe und Rolle wahr und nutze die entsprechenden Mittel und Gefässe
  • Ich schwäche Schwächen und ich stärke Stärken ohne Verurteilung
  • Ich wertschätze und achte mein Gegenüber
  • Ich fördere teamorientierte Zusammenarbeit und in Gang setzen von Veränderungsprozessen
  • Ich lerne aus Entwicklung und Auseinandersetzung durch kontinuierliches, ehrliches, gegenseitiges Feedback

Der arbeitsagogische Auftrag

  • Den Menschen mit einer Beeinträchtigung die Teilhabe am sozialen und wirtschaftlichen Leben zu ermöglichen
  • Die Förderung und Entwicklung für eine grösstmögliche Selbstständigkeit
  • Das mögliche Erreichen der Ziele durch den Klienten, als eigenes Ziel sehen, um eine mögliche Integration in die Gesellschaft und Arbeitswelt anzustreben
  • Die Grundlage der Arbeit ist aus der Basis von Respekt und Toleranz gestaltet
  • Die Suche und das Finden von Lösungen,  im Spannungsfeld zwischen Bedürfnissen und Grenzen
  • Die Begleitung von Klientinnen und Klienten in ihrer Lebensgestaltung, indem man auf ihren individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten aufbaut.
  • Die Begleitung nach dem Motto "So viel wie nötig und so wenig wie möglich"
  • Die Begleitung der Klientinnen und Klienten im Umgang mit ihren Gefühlen, Konflikten und der Versuch deren Ursachen nachzugehen, um Entlastungen und Lösungen anzubieten.

Die arbeitsagogische Haltung

  • Die Grundlage der Arbeit ist die positive Beziehung zwischen Klientinnen, Klienten und den Angestellten. Diese ist geprägt durch Empathie, Akzeptanz, Authentizität, klare Haltungen und gegenseitige Wertschätzung
  • Flexibel – Lernbereit – Reflexionsfähig – Innovativ
  • Die Einhaltung von der professionellen Nähe und Distanz
  • Starke Gefühlsentladungen benötigen einen klar definierten Rahmen. Jegliche Art von Gewalt ist zu stoppen
  • Entladungen haben eine Ursache, die sollte nicht missachtet oder interpretiert werden
  • Spiritualität als Lebensenergie ist wichtig, um die Klientinnen und Klienten diesbezüglich in ihrer eigenen Lebensgestaltung zu unterstützen
  • Eine situationsgerechte Zusammenarbeit mit allen relevanten Bezugspersonen und Stellen ist wichtig und die anvertrauten Informationen behandelt man vertraulich
  • Das professionelle Intervenieren soll effektiv, reflektiert und vor allem personenunabhängig sein

 Theorien und Methoden als Unterstützung sehen, diese können situativ folgende sein

  • Mit dem arbeitsagogischen Unterstützungsmodell
  • Mit Empowerment
  • Mit Recovery
  • Mit der personenzentrierten Haltung
  • Der personenzentrierte Ansatz
  • Der lösungsorientierte Ansatz
  • Das Normalisierungsprinzip
  • Das Recht auf Selbstbestimmung
  • Mit unterstützter Kommunikation
  • Mit Empathie gestaltete Verhaltensmodifikationen
  • Den Umgang mit der Umweltgestaltung
  • Mit einer Anleitung zur Selbstständigkeit

Mit Theorien und Modellen ist es möglich, dass durch Interventionen und entsprechenden Umweltbedingungen beeinträchtigte Menschen ihr Leben selbstbestimmend gestalten können ohne «behindert» zu werden, da eine körperliche, psychische oder kognitive Einschränkung als Grundbeeinträchtigung, sowieso vorliegt.

Ein Wegbereiten beginnt mit kongruentem Verhalten,
mit geduldiger Akzeptanz und mit authentischer Empathie

Vordenker und Nachdenker – Urheber
Das gesamte publizierte Werk
und deren Inhalte sind urheberrechtlich
geschützt. © Rolf Kathriner – RK

Diese Entschuldigung ist für alle,
die orthografisch und grammatikalisch perfekt sind:
Ich denke divergent und versuche
zu vereinfachen, auch wenn ich damit nicht perfekt bin.

Rolf Kathriner – rolf@kathriner.ch