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Denk- und Handlungsansätze für Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen

Denk- und Handlungsansätze für die Arbeitsagogin und den Arbeitsagogen
im Umgang mit ihr/im anvertrauten Menschen
Diese Ansätze sind keinesfalls als Norm zu verstehen, sondern als Einladung für Möglichkeiten der Betrachtungsperspektive.

Der erste Denkanstoss vor jedem arbeitsagogischen Handeln „Ein sehr grosses Geschenk, das ich von jemanden empfangen kann, ist, gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden. Das grösste Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren. Wenn dies geschieht, entsteht Kontakt.“ - Virginia Satir

Der zweite Denkanstoss vor jedem arbeitsagogischen Handeln „Zu wissen, dass Veränderung möglich ist, und der Wunsch, Veränderungen vorzunehmen, dies sind zwei grosse Schritte“ – Virginia Satir

Der dritte Denkanstoss vor jedem arbeitsagogischen Handeln „Gegen Angriffe kann man sich wehren. Gegen Lob ist man machtlos.“ - Sigmund Freud

Die Handlungsansätze

  • Zum Verstehen – zum ernsthaften Bemühen ums Verstehen – sollte auch noch das ernst nehmen und das Respektieren, möglichst auch das Akzeptieren und das Wertschätzen hinzukommen
  • Gehe so nicht problematisierend und unverkrampft wie nur möglich um
  • Sei behutsam, transparent, echt und ehrlich – gib Raum
  • Spreche über Verletzlichkeit und über Kränkungen – auch die eigenen
  • Fördern der Entscheidungsfähigkeit der Klienten und den Entscheid der Klienten akzeptieren
  • Kein Gedanke nicht zulassen
  • Aktiv zuhören und einfühlsam verstehen
  • Anerkennen des Rechts auf Selbstbestimmung der Menschen
  • Der Blickwinkel macht es aus
  • Den Klienten echte Entscheidungsspielräume eröffnen
  • Es liegt keine Wahrnehmungsstörung vor, sondern eine Wahrnehmungsbegabung
  • Die individuumszentrierte Ursachenforschung steht immer im Vordergrund und nicht das Symptom
  • Nicht das bisher Institutionenbezogene Handeln und Denken ist das „Nonplusultra“
  • Die Orientierung liegt mehrheitlich bei den Ressourcen und keinesfalls bei den Defiziten
  • Durchsetzungsvermögen und kritisches Denken stärken
  • Gute Begleiter sind Zuversicht und Hoffnung
  • Die professionelle Aufgabe des Arbeitsagogen und Arbeitsagogin ist Hoffnung auf Besserung bewahren
  • Eine Anomalie ist gleich zu setzten und gleichwertig, wie der Ausdruck Normvariante
  • Interessiert und mit Nachsicht herausfinden, was den Klienten wirklich interessiert
  • Empowerment sollte nicht behindert werden
  • Den Empowermentgedanken bei jeder Unterstützung als Befähigungsarbeit sehen
  • Isolation ist keine noch so kurzfristige Lösung, sondern ein Problem
  • Sich zurückhalten ist ein beeindruckender Handlungsgrundsatz
  • Immer und zu jeder Zeit tief überzeugt sein, dass Gesundung jederzeit möglich ist
  • Eine bio-psycho-soziale Problemansicht
  • Vernetzen von sozialen Dienstleistungen
  • Gesellschaftliche Integration unterstützen

Vom Objektdenken zum Subjektdenken:

Perspektive „Objekt“ Perspektive „Subjekt“
  • Abhängigkeit
  • Autonomie
  • Schwächen
  • Stärken
  • Restriktion
  • Ressourcen
  • Probleme
  • Lösungen
  • Fürsorge
  • Empowerment
  • Fachhilfe
  • Selbsthilfe